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Aufgabe
Das Thüringer Archiv für Zeitgeschichte „Matthias Domaschk” (ThürAZ) wurde 1991 zunächst unter dem Namen Matthias-Domaschk-Archiv Jena gegründet. Träger war und ist der Verein Künstler für Andere e.V., der aus der gleichnamigen Jenaer Gruppe der DDR-Opposition hervorgegangen ist. Die Gründung des Archivs stand in einem unmittelbaren Zusammenhang mit der breiten gesellschaftlichen Debatte um die Funktion und Wirkung des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) der DDR. Es diente zunächst der Aufbewahrung der Materialien der Repression in der SED-Diktatur, so etwa von Kopien der Akten des MfS.
Spätestens ab Mitte der 90er Jahre erfolgte ein Funktionswandel in der Arbeit des Archivs, im Mittelpunkt der Sammlungstätigkeit des ThürAZ standen und stehen seit diesem Zeitpunkt die Überlieferungen der Opposition und des Widerstandes selbst, dabei handelt es sich in der Regel um Egodokumente (s.a. Bestandsprofil).
Öffnungszeiten
Dienstag 9-15 Uhr
Donnerstag 9-18 Uhr
sowie nach Vereinbarung
Telefonische Erreichbarkeit:
Mo, Di, Mi, Fr 9-15 Uhr
Do 9-18 Uhr
Aktuelles
Lesung mit Monika Lembke: „Wir dulden noch viel zu viel. Der Weiße Kreis – ein stiller Protest, der in die Freiheit führte“
Am Mittwoch, den 10. Dezember 2025 um 18 Uhr liest Monika Lembke im Thüringer Archiv für Zeitgeschichte "Matthias Domaschk" aus ihrem Buch "Wir dulden noch viel zu viel. Der Weiße Kreis - ein stiller Protest, der in die Freiheit führte" (2024).
Monika Lembke stellte in Jena 1982 zusammen mit ihrem Mann, Dr. Dietrich Lembke, einen Antrag auf ständige Ausreise aus der DDR. In dessen Folge waren sie und ihre Familie Schikanen und Zersetzungsmaßnahmen durch das Ministerium für Staatssicherheit ausgesetzt.
Im Sommer 1983 rief das Ehepaar Lembke zusammen mit anderen Ausreisewilligen den "Weißen Kreis" ins Leben. Jeden Samstag protestierte die Gruppe schweigend auf dem Platz der Kosmonauten (heute Eichplatz) für die Genehmigung ihrer Ausreise. Der Protest wurde über Berichte in westlichen Medien auch in anderen Bezirken der DDR bekannt. Immer mehr Menschen schlossen sich an.
Während einigen Protestierenden die Ausreise genehmigt wurde – so auch dem Ehepaar Lembke - , wurden andere Teilnehmer:innen des Weißen Kreises inhaftiert und teils erst nach über einem Jahr Haft von der Bundesrepublik freigekauft.
Monika Lembke verarbeitet das Schicksal ihrer Familie in dem Buch "Wir dulden noch viel zu viel. Der Weiße Kreis – ein stiller Protest, der in die Freiheit führte". Der Thüringer Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und das Thüringer Archiv für Zeitgeschichte "Matthias Domaschk" und laden herzlich zur Lesung und Diskussion ein!
Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.
Vorstand des Trägervereins neu gewählt
Im Rahmen einer Mitgliederversammlung hat am Freitag, den 7. November 2025 der Trägerverein des ThürAZ, Künstler für Andere e. V., seinen ehrenamtlich tätigen Vorstand neu gewählt.
Als Vorstandsvorsitzender wurde Tilo Schieck gewählt. Seine Stellvertretung übernimmt Andreas Ilse. Als weitere Vorstandsmitglieder wiedergewählt wurden Dr. Anne Stiebritz und Dr. Rüdiger Stutz. Den ebenfalls ehrenamtlichen Rechnungsprüfungsausschuss bilden Angelika Jordan-Schön und Heike Sommer.
Wir gratulieren im Namen aller Vereinsmitglieder ganz herzlich zur Wahl und freuen uns auf die (weitere) Zusammenarbeit! 😊🎉
Einigkeit und Hass und Hetze: Vorstellung eines Bildungsprojekts über Jena in den frühen 1990er Jahren und heute
25 Jahre nach dem Mord an Enver Şimşek
Wir erinnern, fragen, lernen.
Vom 28.–30. November 2025 laden wir euch ins StadtLab Jena ein zu intensiven Tagen des Erinnerns und Austauschs.
Im Mittelpunkt: ein Theaterstück über Jugendsubkulturen der 90er, begleitet von einer Ausstellung zu Angstzonen & Schutzräumen in Jena.
Mit dabei u.a. Lucia Bruns, Gamze Kubaşık, Semiya Şimşek, Christine Werner, Franziska Schestak-Haase und Cornelius Helmert.
StadtLab am Markt 1, Jena
28.–30. November 2025
Save the Date & kommt vorbei!
Für alle Interessierten, besonders Lehrerinnen, Schulsozialarbeiterinnen & Pädagog*innen.
Programm im Stadtlab am Markt 1:
Freitag, 28.11.:
18 Uhr Vortrag Lucia Bruns: "Jugendsozialarbeit in den 1990er Jahren"
19 Uhr Einstiegsszene Theaterstück „Jugend in Jena in den frühen 1990er Jahren“ und Stückeinführung
19.30 Uhr Ausstellungserkundung
20 Uhr Theaterstück
20.40 Uhr Ausklang
Samstag, 29.11.:
18 Uhr Lesung mit Gamze Kubasɪk, Semiya Şimşek und Christine Werner: „Unser Schmerz ist unsere Kraft. Unsere Väter wurden von Neonazis ermordet“ (2025), Moderation: Ali Şirin
19 Uhr Einstiegsszene Theaterstück „Jugend in Jena in den frühen 1990er Jahren“ und Stückeinführung
19.30 Uhr Ausstellungserkundung
20 Uhr Theaterstück
20.40 Uhr Ausklang
Sonntag, 30.11.:
15 Uhr Gespräch mit Franziska Schestak-Haase (Opferberatungsstelle ezra) und Cornelius Helmert (Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft) über rechte Tendenzen in Thüringen
16 Uhr Einstiegsszene Theaterstück „Jugend in Jena in den frühen 1990er Jahren“ und Stückeinführung
16.30 Uhr Ausstellungserkundung
17 Uhr Theaterstück
17.40 Uhr Ausklang