Ausstellungen

Jugend in Jena in den frühen 90er Jahren

Eine Ausstellung des ThürAZ, der Freien Bühne Jena e. V. und des Jugend-, Bildungs- und Begegnungszentrums polaris 

Die Ausstellung, die 2022 von den beteiligten Einrichtungen kuratiert wurde, beleuchtet die Umstände, unter denenen der "Nationalsozialistische Untergrund" (NSU) in Jena entstehen konnte. Sie knüpft inhaltlich an das Projekt "Kein Schlussstrich - Jena und der NSU-Komplex" an, das 2021 anlässlich des 10. Jahrestages der Selbstenttarnung des NSU-Kerntrios von JenaKultur initiiert wurde. 

Die Ausstellungstafeln beleuchten Orte in Jena, die in den frühen 1990er Jahren für bestimmte Gruppen zu Angstzonen wurden. Im Vordergrund stehen Lebenswelten vor allem junger Menschen, die durch Rassismus und rechte Gewalt bedroht und teilweise betroffen waren.

Eine Tafel beleuchtet zum Beispiel das soziokulturelle Zentrum Kassablanca, das 1990 ins Leben gerufen wurde und sich mit Veranstaltungen vor allem an jugendliche Subkulturen richtete. Immer wieder gab es in den 1990er Jahren rechtsextreme Angriffe auf das Kassablanca und sein Publikum. Dennoch war das Kassa auch Schutzraum für Betroffene rechter Gewalt - über beide Aspekte informiert die Ausstellungstafel. Weiter unten findet sich eine Voransicht. 

Gezeigt wird die Ausstellung u. a. im gleichnamigen Projekt, das die Freie Bühne zusammen mit dem ThürAZ und dem polaris seit 2021 jährlich mit Schulklassen weiterführender und berufsbildender Schulen durchgeführt hat. 

Die Inhalte der Ausstellung basieren auf der Website https://www.angstzonenundschutzraeume.de/de/

 

Kassablanca
Kassablanca

Inhaltliche Schwerpunkte: 

1) Jugend in Jena in den frühen 90er Jahren:

Einführung

2) Winzerclub und Treffpunkt:

Umgang mit rechten Jugendlichen in den frühen 90er Jahren

3) Junge Gemeinde Stadtmitte: 

Rechte Gewalt und Gegenwehr linksorientierter Jugendlicher

4) Kassablanca:

Schutzraum für Betroffene rechter Gewalt, der aber auch selbst von rechtsextremen Angriffen betroffen war

5) Migrantische Lebenswirklichkeiten:

Perspektiven von Betroffenen rassistischer Gewalt 

 

Ausleihinformation

Die Ausstellung besteht aus fünf Roll up-Tafeln, die einzeln in Hüllen verpackt sind. Die Aufsteller haben eine Größe von 85 x 200 cm und stehen selbstständig. 

Ein Verleih an Schulen und andere Einrichtungen ist grundsätzlich möglich. Wir empfehlen eine begleitende und kontextualisierende Bildungsarbeit durch das ThürAZ und die Freie Bühne Jena. 

Kontakt: Katharina Kempken, bildung@thueraz.de, 03641-539304

Nach der Beschäftigung mit dem Theaterstück schauen sich Schüler:innen im Rahmen des Projekttages die Ausstellung an und lernen den Kontext der frühen 90er Jahre in Jena kennen.
Beim Projekttag "Jugend in Jena in den frühen 90er Jahren" schauen sich Schüler:innen nach der Beschäftigung mit einem Theaterstück die Ausstellung an und lernen den Kontext der frühen 90er Jahre in Jena kennen.

Bausoldaten in der DDR

Eine Ausstellung des ThürAZ

Die Ausstellung ist den Bausoldaten, den Waffendienstverweigerern in der Nationalen Volksarmee der DDR, gewidmet. Seit 1964 war diese Form des Wehrdienstes ohne Waffen in der DDR möglich, aber mit persönlichen Einschränkungen und Repressionen verbunden. Dennoch entschieden sich junge Männer für diesen Weg: aus christlicher sowie friedensethischer Verantwortung.

Die Entscheidung erforderte Mut, der nicht nur in zentralen gesellschaftlichen Widersprüchen, sondern auch durch eigenständige Haltungen in scheinbar nebensächlichen Fragen seinen Ausdruck fand. Mit ihrem selbstbestimmten Handeln trugen Bausoldaten wesentlich zur Entstehung der unabhängigen Friedens- und Bürgerrechtsbewegung in der SED-Diktatur bei.Im Zentrum der Ausstellung stehen Briefe von Bausoldaten, die sie an ihre Familien, Freunde und Bekannten schrieben. Sie geben als persönliche Zeugnisse Einblick in achtzehn Monate konfliktreicher Lebenszeit.

Die im Rahmen der Ausstellung verwendeten Quellen spiegeln mehrheitlich zeitgebundene sowie subjektive Sichtweisen. Sie ermöglichen dadurch den unverstellten Blick auf die Lebenswirklichkeit und Gewissenskonflikte von Bausoldaten.

Die meisten Fotos wurden trotz Verbot aufgenommen. Fotografieren von und in Armeeobjekten war strengstens untersagt. Bei Entdeckung drohte eine Verurteilung wegen Spionage und Landesverrat.

Briefe, Fotografien und weitere Dokumente wurden vorwiegend durch ehemalige Bausoldaten zur Verfügung gestellt. Die Briefe befinden sich zumeist im Besitz des Empfängers bzw. im Thüringer Archiv für Zeitgeschichte „Matthias Domaschk“.

Soweit es möglich war, wurde zu allen abgebildeten Quellen die Zustimmung zur Veröffentlichung eingeholt. Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes wurden teilweise Namen unkenntlich gemacht.

 

Ausleihinformation

Die Ausstellung kann ausgeliehen werden. Sie besteht aus 25 Roll up-Tafeln. Diese sind einzeln in Hüllen (ca 10 x 10 x 85 cm) und jeweils 6 im Karton verpackt. Die Aufsteller haben eine Größe von 85 x 200 cm und stehen selbständig. Fragen bezüglich der Ausleihkonditionen richten Sie bitte an Katharina Kempken (bildung@thueraz.de). 

 

Briefe schreiben (2)
Zur Volksarmee einberufen (4)
Soldat werden (5)
Gelöbnis verweigern (6)
Zusammen leben (10)
Für Frieden einsetzen (15)
Militarisierung in der DDR (25)