Aktuelles

Übergabe der Dankbarkeitsmedaille der Solidarność für Matthias Domaschk an das ThürAZ

Am 10. Dezember 2023 ehrte das Europäische Solidarność-Zentrum Danzig den Jenaer Oppositionellen Matthias Domaschk posthum mit der Dankbarkeitsmedaille. Die Medaille erhalten Nichtpolen, die das Land im Kampf um Freiheit und Demokratie unterstützten. Anlässlich des 43. Todestages von Domaschk am 12. April 2024 überreichte dessen Schwester, Stefanie Domaschk, die Medaille dem Thüringer Archiv für Zeitgeschichte „Matthias Domaschk“.  

Zur posthumen Verleihung der Dankbarkeitsmedaille schrieb Peter Wensierski am 8. Dezember 2023 im SPIEGEL: „Im August 1980 hatte der DDR-Bürgerrechtler als einer der wenigen Deutschen direkt vor den Toren der Danziger Lenin-Werft die Gründung der unabhängigen polnischen Gewerkschaft Solidarność unterstützt. Zudem hatte Domaschk Informationen über die Grenze gebracht und Freunde in der DDR zu Solidaritätsaktionen mit der polnischen Bewegung motiviert.“

Junge mit Zeitung

Schließung des Archivs am Donnerstag, den 29. Februar 2024

Am Donnerstag, den 29. Februar 2024 bleibt das Archiv wegen unserer Teilnahme an der Geschichtsmesse der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur in Suhl geschlossen.

Wir bitten um Verständnis und sind am Dienstag, den 5. März zu den gewohnten Öffnungszeiten (9-15 Uhr) wieder da.

"Jena-Paradies. Die letzte Reise des Matthias Domaschk" ab heute in der Lesezeit bei MDR Kultur

Ab HEUTE (Dienstag, 13. Februar 2024) sendet MDR Kultur "Jena-Paradies – Die letzte Reise des Matthias Domaschk" im Radio. 

Gelesen in neun Folgen à ca. 27 Minuten (Gesamtlänge 245 Minuten) vom 13. bis 23. Februar 2024 in der Sendung "Lesezeit" auf MDR Kultur jeweils um 9.05 und 19.05 Uhr. 

Die Lesung ist auch noch bis zum 8. Mai auf den sendereigenen Online-Seiten sowie in der ARD Audiothek als kostenloser Abrufstream öffentlich zugänglich.

Hier geht's zum Lifestream des MDR: https://www.mdr.de/kultur/radio/peter-wensierski-jena-paradies-die-letzte-reise-des-matthias-domaschk-lesezeit-100.html . 

Die Audio-CD zum Buch, gelesen von Oliver Dupont, gibt es darüber hinaus auch käuflich: https://www.amazon.de/Jena-Paradies-letzte-Reise-Matthias-Domaschk/dp/3863526031?tag=t7g-21&ie=UTF8 .

Sendung im MDR-Radio: 13.02. - 23.02. 2024 | Montag bis Freitag immer morgens um 9:05 Uhr

Wiederholung im MDR-Radio: 13.02. - 23.02. 2024 | Montag bis Freitag abends um 19:05 Uhr

Lesung mit Lutz Rathenow: "Trotzig lächeln und das Weltall streicheln. Mein Leben in Geschichten"

Am Freitag, den 8. März stellt der aus Jena stammende Schriftsteller und DDR-Oppositionelle Lutz Rathenow um 18 Uhr im Thüringer Archiv für Zeitgeschichte "Matthias Domaschk" sein Buch "Trotzig lächeln und das Weltall streicheln. Mein Leben in Geschichten" vor. Es handelt sich dabei um eine ausgewählte Zusammenstellung alter und neuer Texte des Autors. Der Kanon-Verlag, bei dem der autobiografische Band 2022 erschien, beschreibt die Textsammlung als "farbiges Kaleidoskop aus Erzählungen, Dialogen, Reportagen und Tagebuch-Notaten". 

Lutz Rathenow hatte in den 1970er Jahren den Arbeitskreis Literatur und Lyrik in Jena ins Leben gerufen. 1977 wurde er im Zuge der Ereignisse um die Ausbürgerung von Wolf Biermann aus politischen Gründen von der Friedrich-Schiller-Universität exmatrikuliert. Später, als freier Schriftsteller - nun in Ost-Berlin ansässig -, gelang es ihm, Texte in der Bundesrepublik zu veröffentlichen - was allerdings weitere Repressionen durch die Sicherheitsorgane der DDR nach sich zog. 

Wissenschaft im Kubus (Erfurt): Natur und Industrie im Sozialismus

Am Donnerstag, den 25. Januar 2024 wendet sich die Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße in Erfurt einem wichtigen Thema zu: "Natur und Industrie im Sozialismus". Tote Flüsse, absterbende Wälder, Tagebau-Restlöcher und Staub sowie Rauch ausstoßende Industrielandschaften begleiteten den politischen und ökonomischen Bankrott der DDR. Doch dieser Zustand schien für das SED-Regime keine Bedeutung zu haben, denn es ergriff keine Gegenmaßnahmen. 

Der Historiker Dr. Tobias Huff gibt einen Einblick in seine Studien und spricht mit dem Ökologen Dr. Ernst Paul Dörfler und dem Erfurter Zeitzeugen Alexander Schilling über die Missstände in der DDR.

Die Moderation übernimmt Katharina Kempken (Thüringer Archiv für Zeitgeschichte "Matthias Domaschk"). 

Lesungen mit Peter Wensierski aus "Jena-Paradies. Die letzte Reise des Matthias Domaschk":

Samstag, 20. Januar 2024, Eisenach, Jazzclub, 20.00 Uhr

Dienstag, 23. Januar 2024, Eisenberg, Stadtbibliothek, 11.25 Uhr 

Donnerstag, 22. Februar 2024, Berlin, Friedrichstraße 50, 19.00 Uhr

Dienstag, 27. Februar 2024, Waldsee (Rheinland-Pfalz), Gemeindebücherei, 19.00 Uhr 

Mittwoch, 28. Februar 2024, Speyer, Friedrich-Magnus-Schwerd-Gymnasium, 09.45 Uhr 

Freitag, 19. April 2024, Arnstadt, Theater im Schlossgarten, 19.00 Uhr (mit der Band "Junimond") 

 

Verleihung der Dankbarkeitsmedaille des Europäischen Zentrums der Solidarność (ECS) an Matthias Domaschk

Am 31. August 1980 gründeten streikende polnische Arbeiterinnen und Arbeiter auf der Danziger Werft die unabhängige Gewerkschaft Solidarność. Das 2014 eingerichtete Europäische Solidarność-Zentrum in Danzig verleiht seit vielen Jahren Dankbarkeitsmedaillen an Nichtpolen, die das Land im Kampf um Freiheit und Demokratie unterstützten. Über 700 Personen wurden bislang geehrt, darunter aus Deutschland Stephan Bickhardt, Norbert Blum, Prof. Dr. Rainer Eckert, Roland Jahn, Heiko Lietz, Ludwig Mehlhorn, Gesine Schwan, Wolfgang Templin und Christoph Wonneberger. (https://ecs.gda.pl/en/medal-of-gratitude/).

In diesem Jahr wurden die Medaillen am Tag der Menschenrechte, dem 10. Dezember 2023 verliehen. Das ECS ehrte posthum Matthias Domaschk. Darüber hinaus wurden vier führende Akteure des Kiewer Studentenprotestes 1990 „Revolution auf Granit“ geehrt: Oca Donij, Marquis Ivanchhin (posthum), Jaryna Zajczenko und Wachtang Kipiani.  

Zur Würdigung von Matthias Domaschk schrieb Peter Wensierski am 8. Dezember im SPIEGEL: „Im August 1980 hatte der DDR-Bürgerrechtler als einer der wenigen Deutschen direkt vor den Toren der Danziger Lenin-Werft die Gründung der unabhängigen polnischen Gewerkschaft Solidarność unterstützt. Zudem hatte Domaschk Informationen über die Grenze gebracht und Freunde in der DDR zu Solidaritätsaktionen mit der polnischen Bewegung motiviert.“ (https://www.spiegel.de/geschichte/solidarnosc-ehrung-fuer-matthias-domaschk-kontakte-zu-konterrevolutionaeren-kraeften-a-df41840b-56d4-4f55-8141-87a506c9a334)

Stefanie Domaschk, die Schwester von Matthias Domaschk, nahm die Auszeichnung entgegen. Darüber hinaus nahmen Peter Wensierski (Autor "Jena-Paradies. Die letzte Reise des Matthias Domaschk"), Jana Fröbel (Ch. Links Verlag), Maria Diete (Freundin von M. Domaschk) und Maria Riedel (ThürAZ) an der Verleihung teil. 

Neuer Vorstand gewählt

Am vergangenen Freitag trafen sich die Mitglieder unseres Trägervereins "Künstler für Andere e.V.". Auf dem Programm stand auch die Wahl des Vorstands.

Dem neuen Vorstand gehören neben dem bisherigen geschäftsführenden Vorstand (1. Vorsitzender, 2.v. r.: Andreas Ilse, 2. Vorsitzender, 1. v. r.: Tilo Schieck und Schatzmeister, 2. v. l.: Manuel Leppert) zwei neue Beisitzer an: Dr. Anne Stiebritz und Dr. Rüdiger Stutz.

Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit!

(Foto: Stefanie Falkenberg)

Einweihung einer Gedenktafel am ehemaligen Wohnort von Matthias Domaschk in Jena

Am Freitag, den 25. August 2023 wird um 14.30 Uhr eine Gedenktafel am ehemaligen Wohnort von Matthias Domaschk Am Rähmen 3 in Jena eingeweiht. Peter Wensierski wird zur Einweihung anwesend sein und aus seinem Buch lesen. Interessierte sind herzlich eingeladen!

Von Dezember 1975 bis zu seinem Tod im April 1981 lebte Matthias Domaschk in Jena in einem Altbau mit der Adresse „Am Rähmen 3“. An dieser Stelle befindet sich heute ein Neubau der jenawohnen GmbH.