Imagefilm über das ThürAZ: Doppelklick auf das Foto
Aufgabe
Das Thüringer Archiv für Zeitgeschichte „Matthias Domaschk” (ThürAZ) wurde 1991 zunächst unter dem Namen Matthias-Domaschk-Archiv Jena gegründet. Träger war und ist der Verein Künstler für Andere e.V., der aus der gleichnamigen Jenaer Gruppe der DDR-Opposition hervorgegangen ist. Die Gründung des Archivs stand in einem unmittelbaren Zusammenhang mit der breiten gesellschaftlichen Debatte um die Funktion und Wirkung des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) der DDR. Es diente zunächst der Aufbewahrung der Materialien der Repression in der SED-Diktatur, so etwa von Kopien der Akten des MfS.
Spätestens ab Mitte der 90er Jahre erfolgte ein Funktionswandel in der Arbeit des Archivs, im Mittelpunkt der Sammlungstätigkeit des ThürAZ standen und stehen seit diesem Zeitpunkt die Überlieferungen der Opposition und des Widerstandes selbst, dabei handelt es sich in der Regel um Egodokumente (s.a. Bestandsprofil).
Öffnungszeiten
Dienstag 9-15 Uhr
Donnerstag 9-18 Uhr
sowie nach Vereinbarung
Telefonische Erreichbarkeit:
Mo, Di, Mi, Fr 9-15 Uhr
Do 9-18 Uhr
Aktuelles
Podium & Erzählcafé am 25.10.: Weggehen – Ankommen – Zurückkehren? Jenaer Lebenswege vor und nach 1989
Vor 36 Jahren wurden die Grenzen der DDR geöffnet. Davor war der häufigste Weg, das Land dauerhaft zu verlassen, nicht die Flucht, sondern ein Ausreiseantrag. Viele warteten jahrelang auf eine Entscheidung, auch in Jena. Angekommen am Ziel, standen sie vor weiteren Herausforderungen und mussten sich am neuen Standort einleben. Viele fanden eine neue Heimat, andere kehrten nach der Wiedervereinigung zurück.
Wir laden ein zum Gespräch mit Ausgereisten und Zurückgekehrten über die deutsch-deutsche Migration vor und nach 1989: Was brachte Menschen dazu, Jena hinter sich zu lassen? Wo fühlten sie sich heimisch, wann fühlten sie sich fremd? Was zog sie zurück?
Nach dem Podium möchten wir in kleineren Runden gemeinsam ins Gespräch kommen. Eigene Lebensgeschichten können in vertrauensvoller Umgebung erzählt, geteilt und gehört werden.
Sa., 25.10., 17.15 Uhr, Ernst-Abbe-Bücherei (Jena)
Gäste:
Monika Lembke beantragte mit ihrem Mann 1982 die Ausreise, die nur unter dramatischen Bedingungen bewilligt wurde. Davon und von ihrem Engagement im Jenaer Weißen Kreis berichtet sie in ihrem Buch „Wir dulden noch viel zu viel. Der Weiße Kreis – ein stiller Protest, der in die Freiheit führte“ (2024). Heute lebt Monika Lembke in Leipzig.
Norbert Weinz stellte 1976 einen Ausreiseantrag in Jena. Nach mehrfacher Ablehnung floh er aus der DDR. Danach verschlug es ihn sogar bis New Orleans, doch heute lebt er wieder in der Nähe von Jena.
Christian Hermann arbeitet und forscht an der Universität Erfurt und der Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße in Erfurt, ist dem ThürAZ eng verbunden und ordnet das Thema ‚Ausreise aus der DDR‘ historisch ein.
Moderation:
Dr. Jenny Price ist Stadthistorikerin der Stadt Jena.
Dr. Andreas Braune ist wissenschaftlicher Leiter des Geschichtsfestivals „Weimarer Rendez-vous mit der Geschichte.“
Katharina Kempken ist Bildungsreferentin des Thüringer Archiv für Zeitgeschichte „Matthias Domaschk“.
Eine Veranstaltung im Rahmen des Weimarer Rendez-vous mit der Geschichte, in Kooperation mit JenaKultur und dem Thüringer Archiv für Zeitgeschichte „Matthias Domaschk“. Die Veranstaltung ist kostenlos und barrierefrei zugänglich.
Film & Gespräch: "Uferfrauen. Lesbisches L(i)eben in der DDR" am 1.10. in Jena und am 2.10. in Erfurt
Am 1. und 2. Oktober 2025 zeigt die Landeszentrale für politische Bildung zusammen mit der Evangelischen Akademie Thüringen den Film „Uferfrauen. Lesbisches L(i)eben in der DDR“ in Jena und Erfurt – mit anschließendem Filmgespräch mit der Regisseurin Barbara Wallbraun und der Historikerin Dr. Teresa Tammer.
Die Termine:
Mi., 1.10., 17.30 Uhr, Kino im Schillerhof (Jena)
Do., 2.10., 19.30 Uhr, Kino Schambrowski (Erfurt)
Weitere Infos gibt es hier: https://www.ev-akademie-thueringen.de/veranstaltungen/101-2025/.
Feierliche Einweihung des neuen Standorts
Am Freitag, den 25. und Samstag, den 26. April 2025 haben wir mit einer feierlichen Eröffnung und einem Tag der Offenen Tür unseren Umzug in die Dornburger Straße 143 in Jena-Nord gefeiert. Etwa 180 Gäste besuchten das Archiv an diesem Wochenende.
Wir sind froh und dankbar, in den neuen Räumen mehr Platz für Archivalien, Bibliothek und Veranstaltungen zu haben. Ganz herzlichen Dank an alle, die da waren und mit uns gefeiert haben!!