Privatarchiv | Bartlau, Cornelia |
Bezugsorte | Berlin-Ost, Jena |
Umfang | 1 lfm. |
Zeitraum | 1952 – 94 |
Stichworte | |
Erschließung | Datenbank |
Signatur | P-BC |
Die Sammlung von Cornelia Bartlau steht für bürgerschaftliches Umweltengagement in der DDR. Den Kern der Sammlung bilden Notizen, Sitzungsprotokolle, Konzepte, Korrespondenz, Eingaben, Flugblätter, Rundbriefe (Till Noack), Pressespiegel und Zeitschrift der Interessengemeinschaft (IG) Stadtökologie Jena aus den Jahren 1989 bis 1994. Im Jahr 1989 angesiedelt bei der Gesellschaft für Natur und Umwelt (GNU) im Kulturbund der DDR, existiert die IG seit 1990 als eingetragener Verein. Die Arbeits- und Informationsmaterialien der IG-Gruppen Müll und Umwelterziehung, in denen sich Bartlau engagiert, enthalten zahlreiche Quellen zur Eröffnung der Umweltbibliothek im Grünen Haus e.V. (1990), zu den Weltumwelttagen in Jena, zur Tagung Deponiewirtschaft in der DDR (1990), zur Unterschriftensammlung gegen Müllimporte und zu zahlreichen Aktionstagen z.B. zum Bau von Spielplätzen. Erweitert wird der Einblick in grüne Kommunalpolitik durch Einladungen, Korrespondenzen und Flugblätter aus Kontakten der IG zur Grünen Liste Jena und der Partei Die Grünen von 1989 bis 1991. Zudem sind Materialien des ökologischen Netzwerkes Grüne Liga enthalten (1989-1992), ebenso wie umweltpolitisches Samisdat aus dem Jahr 1989 mit den „Umweltblättern“ und dem „Telegraph“ des Friedens- und Umweltkreises der Zionskirchgemeinde Berlin, der „Arche“ aus Berlin-Brandenburg und dem „Friedrichsfelder Feuermelder“ des Friedenskreises Friedrichsfelde.
Eine Sammlung der Wochenendbeilage der Thüringischen Landeszeitung „Treff“ (1989 bis 1990) enthält Schwerpunktthemen der Friedlichen Revolution 1989/1990 und der Wiedervereinigung.
Neben den Archivalien zum Thema Umwelt und Ökologie gewährt der Vorlass von Bartlau auch Einblicke in den Lebensalltag in der DDR. Materialien einer Jenaer Hausgemeinschaft (Am Planetarium 49; 1952 bis 1988) umfassen Hausbuch, Korrespondenz mit der Gebäudewirtschaft, Protokolle von Hausgemeinschaftssitzungen und Mängelanzeigen von Mietern. Aber etwa auch Korrespondenzen um die Kündigung von Bartlau als Leiterin des Zirkels Schreibende Schüler oder um die Eingliederung dieses Zirkels im Haus der Pioniere aus dem Jahr 1980 sind überliefert.