Trauer um Matthias Tordinic

Mit Erschütterung haben wir die Nachricht vom Tod von Matthias Tordinic vernommen. Wir trauern um einen Menschen, der intensiv das Leben suchte.

 

Matthias, geboren 1958, hat als Heimkind, Flüchtling und zu Unrecht Verurteilter und Gefangener die ganze unmenschliche Härte des sozialistischen Systems in der DDR erfahren.  Seine Vita ist geprägt von der erzwungenen Trennung von seinen Eltern, traumatischen Erlebnissen im Heim und Gefängnis, der ständigen Überwachung und Kontrolle durch das MfS.

 

Matthias wollte Gerechtigkeit – Anerkennung und Aufarbeitung des Geschehenen. Er sah dabei nicht nur sich, sondern auch die Vielen, die ebenfalls ein solches Unrecht erleiden mussten. Dies war ein Kampf, mit Erfolgen und Niederlagen. Aber er hat ihn aufgenommen und durchgehalten.

 

Einige Jahre durften wir ihn im Thüringer Archiv für Zeitgeschichte „Matthias Domaschk“ dabei begleiten. Wir haben ihn als aufrichtigen, um Wahrheit ringenden, direkten Menschen kennengelernt. Manchmal waren wir uns dabei ganz nah, manchmal ganz fern. Jetzt können wir nur sagen: Du fehlst, Matthias!

 

Vorstand und Mitarbeitende von Künstler für Andere e.V.

 

Foto: Maria Riedel